Logisch formales und wissenschaftliches Beweisen zwischen reiner Form, Diskurs und Wahrnehmung, Selbstbezüglichkeit und fakenewsWas macht Beweise zwingend?
Ein Beweis ist eine stichhaltige, zwingende
Begründung für die Wahrheit einer Behauptung. Eine
Behauptung hat immer sprachliche Form. Ein Beweis nicht unbedingt.
Man kann durchaus beweisen, dass ein Krug zerbrechlich ist, indem man
ihn zerbricht. Dadurch hat man allerdings nicht bewiesen, dass der
nächste Krug ebenfalls zerbrechlich ist. Der Beweis hat also
genau das vernichtet, dessen Eigenschaft er bewiesen hat.< ...
... mehr
Convergence – or not, Das englische Modell, Splendid Isolation, Party unter Palmen, Die Kleinen und die Großen (nicht lektorierter Rohentwurf)Das irische Modell
Betrachten
wir den Weg Irlands vom Armenhaus Europas zur „zweit-erfolgreichsten“
Volkswirtschaft in der EU und von dort in eine veritable Staatskrise
und wieder zurück an die Finanzmärkte und zum
Wirtschaftswachstum, dann fällt zunächst einmal das rasante
Tempo auf. Über all da, wo man solche temporeichen
Richtungswechsel erkennen kann, liegt die Vermutung nahe, dass die
Milliarden von Transaktionen von irgend woher „gesteuert“
werden. Dies kann man in China deutlich erkennen, in Eur ...
... mehr
Wandel der Wertschöpfung, Wachstum in Unordnung, Perpetuum immobile (nicht lektorierter Rohentwurf)Reich durch Verlust
Besonders
börsennotierte Großunternehmen schaffen es immer wieder,
hohe Renditen auszuschütten, obwohl sie negative Gewinne
bilanzieren. Schaut man auf die Passivseite der Bilanz, dann befinden
sich dort die Summen aller von Kapitalgebern dem Unternehmen zur
Verfügung gestellten finanziellen Mitteln. Diese imponierenden
Vermögensgüter sind also keine von den Eigentümern
einer Unternehmung zu dessen Finanzierung aufgebrachten oder als
wirtschaftlicher Gewinn im Unternehmen belassenen Verm&ou ...
... mehr
Schöne neue digitale Welt?
Barbara Bleisch diskutiert mit Richard David Precht, Harald Welzer und Katja Gentinetta über die Digitalisierung. Eine hörenswert prägnante, wenn auch etwas holzschnittartige Diskussion des Themas mit klaren Positionen. .
< ...
... mehr
Der überflüssige Mensch
Solidarisierungsdiskurs, Legitimationsdiskurs,
Synthesisdiskurs, Kooperationsdiskurs
Ich habe Trojanows
Traktat Der überflüssigen Mensch von 2013 zunächst
als eine Anklageschrift gegen ein System der sozialen Ungleichheit
gelesen, das nach wie vor jeden achten Menschen auf der Welt in
extreme Armut zwingt, als eine Klageschrift. Aber das ist nicht der Kern.
Der Kern ist ein
Begriff, der es seinen Lesern erlaubt, die unterschiedlichsten
Inhalte miteinander zu amalgamieren, Überzählig ...
... mehr
Es gibt keinen inneren Zwang in Gruppen, Zwang auszuübenGrößer als der Mount Everest
Macht ist gesetzgebend und steht daher gleichsam per definitionem
ausserhalb des Gesetzes. Individuelle Machtphantasien haben immer
auch etwas zu tun mit Gesetzlosigkeit. Der Outlaw, der
Gesetzesbrecher träumt von einer Gesellschaft oder Welt, die von
ihm allein bestimmt ist. Insofern ist der Outlaw auch gleichzeitig
ein ‚Weltverbesserer‘. Die Bandbreite dieser Form von
Machtphantasien umschließt Politiker und Pubertierende genau so
wie Konzernvorstände, Literaten wie Country Sängerinnen.
Zum Glück nicht alle aus den jeweiligen G ...
... mehr
(wie entsteht Macht?) Ein Urdemokrat vor 1550Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen
Feigheit
»Mehrern Herren untertan sein, dieses find' ich schlimm
gar sehr, Nur ein einziger sei Herrscher, einer König und nicht
mehr«, so sagt Ulysses bei Homer vor versammeltem Volke.
Hätte er nur gesagt: »Mehreren Herren untertan sein,
dieses find' ich schlimm gar sehr«, so wäre das eine
überaus treffliche Rede gewesen; aber anstatt daß er,
wenn er mit Vernunft reden wollte, gesagt hätte, die Herrschaft
von mehreren könnte nichts taugen, weil schon die G ...
... mehr
John-Dylan Haynes:
Der menschliche Geist im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit
Diskussion zum gegenwärtigen Forschungsstand in Neurowissenschaften und Psychologie zu den engen Grenzen der Reproduzierbarkeit des Geistes.
Veranstaltung der Akademie der Künste, 17.9. - ...
... mehr
Michael Seibel - Was berechtigt eine Sorge?
Der Diskurs der Besorgten
Bevor
ich auf die Sorgen zu sprechen komme, die der Zustrom von Asylanten
in Deutschland bei vielen auslöst, muss ich einige grundlegende
Bemerkungen machen, die Zustimmung und Ablehnung in
Diskursen betreffen.
Zustimmung und Erfahrung in
Diskursen
< ...
... mehr
Gino Bühler Photoausstellung
PLAN - EINE SEMIOTIK ZUR SCHNEESCHMELZE
In regelmässiger Wiederholung, Ende April, Anfang Mai,
beginnt die hochalpine Schneeschmelze – die
Auflösung der Schneedecke, die die unter ihr liegende
Pflanzenwelt nicht nur erdrückt, sondern als weisse < ...
... mehr
Herkunft und Kontext zweier GoethezitateHeideggers Goethe
(Ausschnitte aus Gruppendiskussionen zur Rede Martin Heideggers, »Der Satz vom Grund«, aus Heidegger,
Gesamtausgabe, Bd.10, S. 171 ff. Frankfurt 1997
(ursprünglich: 1955-1956))
Woher hat Heidegger
die beiden Textzeilen, die er in seiner Rede „der Satz vom
Grund“ zitiert?
„Doch
Forschung strebt und ringt, ermüdend nie, Nach dem Gesetz,
dem Grund, Warum und Wie.“
von da hat er sie
...
Chinesisch-Deutsche
Jahres- und Tageszeiten.
... mehr

Big Data
So selbstevident, wie es der Begriff
vom Menschen als Vernunftwesen für Kant einmal war, erscheint
die neue und offenbar unhintergehbare Notwendigkeit, Volume,
Velocity und Variety riesiger Datenmengen ...
... mehr
Anläßlich der Lektüre NietzschesSchaden und Schmerz
(Ausschnitte aus Gruppendiskussionen vor dem Hintergrund einer neuerlichen Lektüre von Nietzsches »zur Genealogie der Moral«)
Ich
möchte auch diesmal meinem Protokoll der letzten Sitzung die
Form eines Kommentars geben. Diesmal vor allem zur recht
rätselhaften Äquivalenz von Schaden und Schmerz und zum
Begriff des Tausches natürlich
mit Blick auf Nietzsche, aber vor allem auch auf Marx.
Die Äquivalenz
von Schaden und Schmerz
Wert ist eine (Un-)Gleichung. (Das ist so ziemlich das Schlimmste, was einem klassischen Logiker passieren kann. Aber es ist zugleich vollkommen alltäglich.)
Kein Tausch tauscht Gleiches, sondern Glei ...
... mehr